Lohn & Arbeit

Sehet die Lilien… Über das Recht auf Faulheit


„Der Gedanke an ein Recht auf Faulheit ist zu keiner Zeit von den Menschen als legitim aufgefaßt worden. Das Wort Faulheit provozierte offensichtlich stets die sensiblen Gemüter der „Leistungsträger“ einer jeden Gesellschaft und ganz besonders die der Gegenwart. Unter dem Eindruck von Massenarbeitslosigkeit ist das am wenigsten verständlich, ließe sich doch durch eine vernünftige Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums und durch radikale Arbeitszeitverkürzung das Leben aller in Würde und Freiheit gestalten.

Das satirische Pamphlet „Das Recht auf Faulheit“ gilt als das Hauptwerk von Paul Lafargue, Schwiegersohn von Karl Marx. Lafargue war ein Satiriker und Pamphletist – „Das Recht auf Faulheit“, zum ersten Mal 1880 veröffentlicht, erfreute sich neben dem Kommunistischen Manifest von Marx und Engels in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg größter Popularität.“

(Text, Quelle & MP3: https://www.freie-radios.net/24596 | CC BY-NC-SA 2.0 DE | Autor: http://www.marcushawel.de/)

„Unser Jahrhundert wird das Jahrhundert der Arbeit genannt; tatsächlich ist es das Jahrhundert der Schmerzen, des Elends und der Verderbnis. (…)

Der Traum des Aristoteles ist heute Wirklichkeit geworden. Unsere Maschinen verrichten feurigen Atems, mit stählernen, unermüdlichen Gliedern, mit wunderbarer, unerschöpflicher Zeugungskraft, gelehrig von selbst ihre heilige Arbeit; und doch bleibt der Geist der großen Philosophen des Kapitalismus beherrscht vom Vorurteil des Lohnsystems, der schlimmsten Sklaverei. Sie begreifen noch nicht, daß die Maschine der Erlöser der Menschheit ist, der Gott, der den Menschen von den sordidae artes, den schmutzigen Künsten und der Lohnarbeit loskaufen, der Gott, der ihnen Muße und Freiheit bringen wird.“ (Paul Lafargue)

Das Recht auf Faulheit – Paul Lafargue:
https://www.wildcat-www.de/material/m003lafa.htm

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